Was sind Persulfate?

Persul­fate gehö­ren wie Wasser­stoff­peroxid und die Peressig­säure zu den Peroxi­den. Sie können nahezu alle orga­ni­schen Verbin­dun­gen oxidie­ren. Persul­fate werden häufig bei der Grund­was­ser- und Boden­sa­nie­rung, aber auch in ande­ren Anwen­dun­gen einge­setzt. Lesen Sie hier, was Persul­fate sind, wie sie herge­stellt werden und warum sie nach­hal­tig sind.

Persul­fate (Peroxi­disul­fate) sind Salze der Peroxo­di­schwe­fel­säure, diese hat die chemi­sche Formel H₂S₂O₈. Sie sind farb- und geruch­los, haben eine kris­tal­line Struk­tur und sind in der Regel sehr leicht löslich.

Es gibt verschie­dene Arten von Persul­fa­ten, die sich jeweils für unter­schied­li­che Anwen­dun­gen eignen. Die bekann­tes­ten sind Kali­um­per­sul­fat und Ammoniumpersulfat.

Als sehr starke Bleich- und Oxida­ti­ons­mit­tel werden Persul­fate bei Umwelt­an­wen­dun­gen wie der Boden- und Grund­was­ser­sa­nie­rung einge­setzt, außer­dem bei chemi­schen Synthe­sen, in der Elek­tro­nik sowie als Haar­fär­be­mit­tel und Bleich­mit­tel in Phar­ma­zie und Kosmetik.

Das Beson­dere: In ihrer Oxida­ti­ons­kraft werden Persul­fate nur von Fluor, Ozon und Oxyfluo­ri­den über­trof­fen ‒ sie sind in der Lage, nahezu alle orga­ni­schen Verbin­dun­gen zu oxidie­ren. Bei Kontakt mit Wärme und Feuch­tig­keit können sich Persul­fate zerset­zen. Evonik Active Oxygens setzt daher modernste Tech­no­lo­gie ein, um sicher­zu­stel­len, dass die produ­zier­ten Persul­fate bei Lage­rung, Trans­port und Verwen­dung stabil blei­ben. Bei rich­ti­gem Umgang sind Persul­fate ausge­zeich­net halt­bar und zudem aufgrund ihrer star­ken Wirk­kraft sehr spar­sam im Verbrauch.

Wie werden Persul­fate hergestellt?

Persul­fate werden über ein elek­tro­ly­ti­sches Verfah­ren herge­stellt. Das Werk in Tona­wanda, New York, produ­ziert Ammonium‑, Kalium- und Natri­um­per­sul­fate. Die Anlage wird mit Wasser­kraft von den nahe gele­ge­nen Niaga­ra­fäl­len betrieben.

Warum sind Persul­fate nachhaltig?

Persul­fate sind ein viel­sei­tig verwend­ba­rer Werk­stoff. Bei der Boden­sa­nie­rung und der Reini­gung von Abwäs­sern und Grund­was­ser werden haupt­säch­lich akti­vierte Persul­fate einge­setzt, die eine deut­lich höhere Oxida­ti­ons­wir­kung aufwei­sen als alter­na­tive Stoffe.

Sie wirken bei den unter­schied­lichs­ten Stand­ort­be­din­gun­gen gegen ein brei­tes Spek­trum an abbau­re­sis­ten­ten Verun­rei­ni­gungs­stof­fen, etwa bei Indus­trie­flä­chen. Das Ziel der Sanie­rung mit Persul­fa­ten ist es, diese Verun­rei­ni­gun­gen zu einem voll­stän­dig oxidier­ten Endpro­dukt wie Kohlen­di­oxid zu führen.

Damit sorgen die Persul­fate effek­tiv und ressour­cen­scho­nend dafür, dass konta­mi­nierte Böden gerei­nigt und wieder­her­ge­stellt und so wieder genutzt werden können.

Bei der Boden- und Grund­was­ser­sa­nie­rung mit akti­vier­ten Persul­fa­ten entste­hen als Abbau­pro­dukte – je nach Ausgangs­stoff – Natrium oder Kalium, sowie Sulfat. Diese Stoffe sind aus toxi­ko­lo­gi­scher Sicht nicht bedenk­lich. Auch die Schwer­me­tall­last im Boden wird beim Einsatz von Persul­fa­ten nicht erhöht. Dies ist aber nur eine von vielen Anwendungen.

Außer­dem helfen Persulfate …

• … in der Poly­mer­indus­trie als effek­tive Reaktionsinitiatoren.
• … in der Elek­tro­nik bei der Reini­gung von Leiter­plat­ten und in Labo­ren bei der Reini­gung von Glasgeräten.
• … im Papier­re­cy­cling bei der Wieder­auf­be­rei­tung von Faser­stof­fen (De-Inking).
• … in der Foto­in­dus­trie bei der Rege­ne­rie­rung von Bleich­bä­dern und damit bei einem sorg­sa­men Umgang mit Ressourcen.
• … bei der Produk­tion von Desin­fek­ti­ons­mit­teln und so beim Schutz der Gesundheit.
• … beim Recy­clen von Wert­stof­fen, zum Beispiel Lithium aus Lithium-Ionen-Batterien.